KUNST IN KONTUR
Contemporary Painting

Beginn von Arbeiten in Öl auf Leinwand


Mittlerweile hatte der Künstler sich erste Erfahrungen im Arbeiten mit Öl angeeignet. Zunehmend verspürte er den Drang,  größere Formate zu bearbeiten. Ein Australien-Aufenthalt für mehrere Wochen mit der Erfahrung weiter Ebenen gab den Impuls für erste Landschafts-Gebilde, in weiterer Bearbeitung auch surrealistische Eingebungen.  Nach einer  farbigen Serie von Händen und Jeans folgte eine Zeit, die von Weiß und Grau bestimmt war. Hier waren es die Falten weißer Tischdecken in ihren Licht- und Schattenwürfen, die eine Reihe von Arbeiten hervorbrachten. Aufenthalt auf den Kanaren und auf Mallorca lösten erneut eine farbige Phase aus. Eine Reihe von Bildern in ruhigen Erdtönen sind dem Betrachter geradezu Ruhepole, über die man seine Augen schweifen lassen kann.

Genug der Ruhe und inneren Sammlung, jetzt folgte eine lange Phase in Farbigkeit, in abstrahierter Konfiguration, in kubistischer Zergliederung von allem, von Körpern, von Gesichtern und Gegenständen. Der bereits in jugendlichen Bildern zu erkennende Drang, alles zu zerteilen, wieder zusammen zu fügen, hindurch zu sehen, alles durchlässiger zu gestalten, beherrschte seine Arbeiten in den folgenden Jahren. In diese Zeit fällt die erste große Einzelausstellung mit 80 Arbeiten, welche in den 1990er Jahren eine rege Ausstellungstätigkeit in ganz Deutschland, Frankreich und der Schweiz sowie auf Kunstmessen entfachte. Eine heiße Schaffensperiode ließ oft ein Bild in einer Nacht entstehen. Farben wie Preußisch-Blau und Chromoxydgrün beherrschten die Bilder. Die Thematik umfasste alles Sichtbare und immer wieder den Menschen. Spielerisch leicht zerteilte und fügte der Künstler zusammen und erreichte so eine gewaltige Dichte in der Gestaltung. Dies war für eine längere Zeit die ihm eigene Art an Ausdrucksfähigkeit, die bis etwa 2005 anhielt.

Dann erst, mit dem Erkunden der Möglichkeiten, welche die wasserlöslichen und rasch trocknenden Acrylfarben zu bieten haben, begann ein neuer Abschnitt im malerischen Leben des Künstlers. Weiter kühl abstrahierend figurative Gestaltung wechselte ab mit nochmals zahllosen Studien von Faltenwürfen, gepaart jetzt mit gläsernen Vasen und Blumen in Farbvielfalt. Die Faltenwürfe eines leblosen Tuches im Kontrast zur Natürlichkeit von Lebendem, seien es Blumen oder auch die glatte Haut eines Körpers reizten den Maler ungemein. 

Eine geplante Ausstellung in Italien ließ einen großen Fundus von Arbeiten entstehen, die in ihren Motiven die Schönheit der italienischen Riviera herausstellten. Ein Ausflug in den Raum monochromer Leinwände jedoch brachte ihm keine nennenswerte Bereicherung. So trat nach 2015 eine längere schaffensfreie Mal-Periode ein, die mit andersartigen Beschäftigungen wie literarischer Tätigkeit angefüllt war.

Erst der Kontakt mit einer Kunstakademie, von seinen Söhnen angeregt, brachte erneut einen regen Schub von Schaffenskraft an der Leinwand. Den Realismus und andere -ismen hinter sich lassend stürzte der Maler sich nun in den unendlichen Raum des Abstrakten, fand neue Farbgestaltungen und schafft jetzt große Leinwände mit starker Wirkung auf den Betrachter. Er hat seine neue malerische Heimat gefunden.